"Die Macht von 2"- AUSTIN LUCAS im Gleis 22!
Verfasst von
AM
„Die Macht von 2“, Gesang und Gitarre, stellt am heutigen Samstagabend das Motto dar.
Den Auftakt zu diesem Akustikkonzert macht die Berliner Singer/Songwriterin „Nessie“. Mit ihrer klaren durchdringenden Stimme erfüllt sie schnell das bereits gut gefüllte Gleis 22. Sie wird mit ihrer natürlichen sympathischen Art warm von Münster empfangen und spielt sogar noch eine Zugabe.
Während sich bei „Nessie“ das Publikum noch nicht so recht nach vorne an die Bühne traut, stehen die Leute schon vor Beginn des Hauptacts mit der Nasenspitze vor dem schwarzen Vorhang.
Als dieser sich endlich öffnet, steht „Austin Lucas“, der aus den USA stammt und in den Country-Bluegrass hineingeboren wurde, mit seiner Gitarre und einem Glas Whiskey auf der Bühne und lässt seine kraftvolle Stimme ertönen.
Folk, akustischer Rock, Bluegrass und traditionelle Country-Elemente verschmelzen dabei zu einer einzigartigen Einheit und geben ein vielseitiges Bild jenseits des üblichen Mainstreams wieder.
Umso störender empfinde ich das Gequatsche vieler Menschen im Raum. Eine Problematik, der meisten Akustikkonzerte, was es aber nicht besser macht. Während ich innerlich noch mit mir diskutiere, ob ich meinen Unmut darüber kundtun soll, spricht Austin Lucas meine Gedanken einfach direkt aus. Nett, aber bestimmt, bittet er diejenigen, die reden wollen raus zugehen, da es zum einen ihn ablenkt und zum anderen die stört, die wirklich die Musik hören wollen. Danke, Herr Lucas! Danke, wertes Publikum, das nach dieser Ansage tatsächlich um Stille bemüht ist.
Während des ganzen Abends steht Austin Lucas, der u.a. mit Chuck Ragan zusammen gearbeitet hat, mit dem Publikum in einem permanenten Dialog, nimmt Songwünsche entgegen, bringt alle immer wieder mit seinem Witz zum Lachen und sorgt damit für eine unvergleichliche Nähe und eine lockere und entspannte Atmosphäre. Diese wird zum Ende hin dadurch gekrönt, dass er die letzten Songs inmitten des Publikums spielt und alle bittet eng zusammenzurücken. Ein intensiver Abend? Gänsehautfeeling? Ja und Ja!
Ich persönlich bewundere ja den Mut von Solokünstlern, sich alleine mit ihrem Instrument auf die Bühne zu stellen und ihre Musik zu präsentieren. Für den heutigen Abend ist das beiden Künstlern mehr als gelungen. Danke, Nessie, danke Austin Lucas, wir sehen uns wieder!