Mit der Lizenz zum Abheben- We Were Promised Jetpacks
Verfasst von
AM
Mit Bands, die man nicht kennt, ist das ja so eine Sache. Entweder sie überzeugen sofort und reißen dich mit oder sie verursachen ein „Ja, ich habs versucht, aber es ist einfach nicht meins“. Mit diesen zwei Optionen im Gepäck ging ich am Samstagabend in die Sputnikhalle, um mir die schottische Post-Punk-Indie-Pop- Band We Were Promised Jetpacks anzuhören. Bereits zum 3. Mal gastiert das Quartett in unserer schönen Stadt (2x im Gleis 22) und: Ausverkauft! Wenn das mal nichts heißt…!
Eröffnet wurde der Abend, in der schon früh sehr vollen Sputnikhalle, von Travels & Trunks aus Münster/Dortmund sowie von Good Morning Fire Eater, ebenfalls aus Münster, die erst jüngst, präsentiert von muensterbandnetz, im Gleis 22 als Headliner auf der Bühne standen. Ein Heimspiel also. Da wird natürlich alles gegeben. Allerdings erweist sich das Publikum als recht träge und ist schwer mit zu reißen.
Das ändert sich allerdings schlagartig, als die 4 Schotten die Bühne betreten und Sänger Adam Thompson mit seiner eingängigen Stimme beginnt, uns seine Geschichten zu erzählen. Ohne viel Effektgehasche wird das Publikum durch spannungsaufbauende Meldiebögen und atmosphärische Gitarrenwände in den Bann der Musik gezogen. Einer Explosion gleich schmettern die Songs immer wieder kraftvoll nach vorne, um sich dann wieder ruhig zurückzuziehen bis zum nächsten Feuerwerk. Der Bezug zum Bandnamen wird damit deutlich.
Faszinierend, wie das Publikum darauf einsteigt, sich bei schnelleren Parts rhythmisch bewegt und mitsingt und bei den langsameren Sequenzen aufmerksam lauscht. Worte außerhalb der Songs sind dabei nicht nötig und so geht es straight durch die Setliste.
Ein gelungener und intensiver Abend, der ein unerwartet jähes Ende nimmt: OHNE Zugabe oder irgendein Wort verlässt die Band die Bühne und hinterlässt ein etwas frustriertes und irritiertes Publikum. Erst als die Vorhänge zugezogen werden, verstummen die Zugabe-Rufe, die sich vereinzelt sogar in Buh-Rufe verwandeln. Zu Recht! Was ist da nur los? Jetzt wären ein paar Worte vielleicht doch nicht schlecht gewesen……schade!
Ich persönlich möchte nach diesem Abend den zuvor genannten zwei Optionen eine dritte hinzufügen: Die Indie-Szene bekommt weder mein Herz noch meine Seele, aber We Were Promised Jetpacks haben musikalisch überzeugt. Aber egal, wie ich es finde, bin ich sicher, dass man noch einiges von den Jungs hören wird, denn nach 2 Alben ist das ja erst der Anfang…..und vielleicht gibt es irgendwann dann auch eine Zugabe!