"My God Rides A Skateboard"- SPERMBIRDS im Gleis 22!
Verfasst von
AM
“My god rides a skateboard” and the Spermbirds rode Münster.
Aber stopp, damit würde ich das Pferd ja von hinten aufzäumen.
Der Abend begann schließlich mit „Kick Joneses“, eine Power-Pop-Punkband aus Kaiserslautern, die musikalisch offen für alles Neue ist und gleichzeitig alles widerspiegelt, was einem das Leben als 80er-Jahre Punkrocker so mitgegeben hat.
Selber Kind der 80er, war ich natürlich begeistert, dass sich das auch im Durchschnittsalter des Publikums gezeigt hat. No „kids“ …auch mal schön!
Zum Teil sogar mit Trompeten heizten die 6 Bandmitglieder dem ausverkauften Gleis 22 schon mal ordentlich ein und es wurde sogar zu diesem frühen Zeitpunkt schon ausgelassen getanzt.
Teilen tun sich "Kick Joneses" mit den "Spermbirds" nicht nur die Herkunft, sondern auch den Schlagzeuger und den Gitarristen, wenn auch jeweils in unterschiedlichen Funktionen.
Das Publikum ist jedenfalls danach ordentlich aufgedreht und unruhig. Die Hummeln im Hintern wollen endlich raus und so gleicht der Auftakt der Spermbirds, die seit mehr als 25 Jahren zu den Speerspitzen der europäischen Hardcore- und Punkszene zählen, einer Explosion. Die 5 Herren aus Kaiserslautern machen direkt zu Beginn richtig Dampf und starten damit einen gut 75 minütigen Höllenritt, der zumindest für die ersten 8 Reihen in keiner Sekunde an Tempo verliert. Wer sich da nicht im Sattel halten kann, hat schlicht und ergreifend verloren.
Treibende kraftvolle Rhythmen mit immer wieder einprägsamen Melodien verlangen der Masse alles ab. Es wird geschwitzt, gepogt und mitgegröhlt.
Im Gesicht von Frontmann und Sänger Lee Hollis zeichnen sich seine sarkastisch-bösen Texte mimisch ab und es würde mich nicht wundern, wenn ihm plötzlich kleine Teufelshörnchen wachsen.
Der Mann hat auch nach all den Jahren noch eine Energie, die sich unweigerlich auf das Publikum überträgt. Aber auch das Publikum verlangt der Band alles ab und schafft es sie noch zweimal aus dem Backstage- Bereich hervor zu locken, um noch einmal alles zu geben.
„Something to prove“, das Debütalbum, welches die Spermbirds Ende der 80er zur Kultband werden ließ, ist nach wie vor ein großer Bestandteil der Setliste. Hymnen wie „Try again“ und „My god rides a skateboard“ dürfen dabei natürlich nicht fehlen.
Und wenn es etwas zu beweisen gab, dann haben die 5 heute Abend gezeigt, dass man auch im „fortgeschrittenen Alter“ noch Feuer unterm Hintern haben und dem Publikum ordentlich einheizen kann.
Danke dafür!