CD-Review: DONOTS - "Wake the dogs"!
Verfasst von
AM
“…we´ll knock knock knock….wake the dogs…”
Seit dem 27.04.2012 klopfen die Donots mit ihrem 9. Album selbstbewusst und lautstark an und wecken gekonnt die Hunde auf.
Auch nach 19 Jahren Bandgeschichte schaffen es die 5 Ibbenbürener stets sie selbst zu bleiben und sich trotzdem mit jedem Album neu zu erfinden. Die musikalischen Grenzen werden seit „Choma Chameleon“ (2008) jedes Mal aufs Neue experimentierfreudig erweitert. Mit Erfolg!
So ist ihnen mit „Wake the dogs“ ein abwechslungsreiches und vielseitiges musikalisches Meisterwerk gelungen, das vor Energie strotzt und mit jedem Takt das Herzblut, das dabei fließt, spüren lässt.
Das Album klingt britisch, aber wie Donots, die alte Helden wie „The Clash“ mit einer Prise Melancholie würzen und damit ihren ganz eigenen Sound entwickeln.
Beginnend mit dem Titeltrack „Wake the dogs“, der an Iggy Pops „The Passenger“ erinnert, über „Into the grey“, einer der schnelleren Songs auf der Platte und damit ein Garant für ein Live-Feuerwerk , „Come away with me“ und „Chasing the sky“, die einfach nur wunderschön sind und wohl die Herzstücke des Albums darstellen , bis hin zu tanzbaren „Stampfliedern“ wie „Your´re so yesterday“ . Die Synthie-Explosionen bei „Control“ sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, passen aber absolut. „All you ever wanted“ entführt in die Zeit des 80er Waves und ist all we ever wanted.
Etwas rauer sind die Songs „Born a wolf“ und „You got it“, bei denen Gitarrist Guido Knollmann das Mikro ergreifen darf. Hell yeah, you got it!
„Don´t ever look down“ und „I don´t wanna wake up” sind schwungvoll und äußerst tanzbar und machen wie auch „Solid Gold“ und „Manifesto“ einfach Spaß. Spaß machen ebenso die vielen Chören, z.B. bei „Don´t ever look down“ oder „Solid Gold“, die zum Mitsingen auffordern. Da werden Hymnen geformt!
Last but not least: “So long”, bei dem Sänger Ingo Knollmann von Singer/Songwriter Frank Turner unterstützt wird. Der Song lädt zum gemeinsamen Schunkeln ein und auch thematisch geht es um tiefe Freundschaft, die alles bezwingen kann: „ Who´s to hold up the sky if not you and i?“
Die Donots bieten uns mit „Wake the dogs“ eine bunte Tüte mit 14 Songs, der man nicht gerecht wird, wenn man sie als zufällig zusammengewürfelt abwertet. Vielmehr steht jeder einzelne Song in seiner Einzigartigkeit für sich.
Ich kann das Album nur jedem wärmstens ans Herz legen, ob auf Vinyl, CD oder Mp3! Weckt die Hunde auf und tragt das Gebell nach draußen! Stillstand im Sound ist spätestens nach diesem Album keine Option mehr, Musik will schließlich gelebt werden und wenn das jemand tut, dann die Herren aus der Nachbarschaft.
Und die sogenannten „Musiknazis“, die der „Pocketrock“(2001) hinter her trauern, sollen ihre Engstirnigkeit mal verlassen und glücklich werden. „You´re so yesterday“! :-)